Chapter 1, part 6 of
And Time Rolls On: The Savitri Devi Interviews
(Atlanta, Georgia: Black Sun Publications, 2005)
von Savitri Devi
Ediert von R.G. Fowler
Übersetzt von Wilhelm Hartmann
6. Indien, 1932-39
Und dann, als ich an meiner Arbeit schrieb, fühlte ich, daß ich irgendwo anders hingehen und etwas Neues anfangen sollte: ein Zusammenwirken von etwas heutigem mit dem ewigen Geist, den Deutschland verkörperte. Und da dachte ich an Indien. Ich sagte: „Indien ist ein Land vieler Rassen. Aber es ist das einzige Land auf der Welt, dessen Religion die arische Rasse als die großartigste von allen ausruft und in Übereinstimmung mit der Tradition die Führung nur in arische Hände geben würde.“ Ich will damit nicht sagen, daß die Führung im heutigen Indien in arischer Hand liegt. Alles andere als das. In jenen Tagen unterstand Indien den Briten.1
Und dann hörte ich, daß es in Indien eine biozentrische, nicht anthropozentrische Anschauung gab. Der Mensch war nicht Maß aller Dinge. Tiere wurden respektiert. Das jedenfalls dachte ich. Als ich hier ankam, hörte ich, daß mit ihnen experimentiert wurde. Ich sagte: „Das muß die britische Herrschaft sein. Wenn die Briten abzögen, hörte es auf.“ Aber es hörte nicht auf. Im Gegenteil, es ging immer weiter. Die Briten infizierten die Geister der Inder mit demokratischen und humanitären Ideen und die sind nun mal nicht arisch.
Ich kannte nicht einen einzigen Inder, doch eines schönen Tages, nach dem Tode meines Vaters im Februar 1932, bekam ich einen Teil seines Erbes, wenn auch nur einen kleinen Teil, nur ein Viertel.2 Mein Vater war eigentlich nicht reich. In Wirklichkeit war es das Geld meiner Mutter, das meinem Vater gehört hatte, weil sie, wie man im Französischen sagt, ohne Vertrag verheiratet wurde, das heißt ohne finanzielle Regelung. Gleichwohl war das Geld meins.
Ich begab mich zum britischen Konsulat. Ich besorgte mir eine Einreiseerlaubnis für Indien und segelte ab dorthin. Ich würde nach Colombo3 segeln, ohne zu wissen, wohin ich ginge und was ich dort tun würde. Ich hatte lediglich das Geld. Der britische Konsul sagte mir: „Es wird drei Monate dauern.“ „Warum?“ „Weil Sie erster Klasse reisen müssen. Sie sind Europäerin.“ Ich sagte: „Gut, jene, die das europäische Prestige durch Reisen erster Klasse erhalten wollen, können das gerne tun. Ich werde günstig reisen und mit meinem Geld haushalten.“ Und ich reiste die ganze Strecke bis nach Indien vierter Klasse. Damals gab es vier Klassen. War mir egal. Keine Belüftung, stinkig. War mir egal, solange ich das Land und die Tempel sehen konnte.
In Ceylon hatte ich meine erste Erfahrung mit dem Buddhismus. Ich ging zu einem buddhistischen Tempel in Kandy und brachte gemeinsam mit anderen Frauen ein Opfer vor der Buddha-Statue dar. Ich spürte das Schlagen von Trommeln in meinem Körper. Es war eine exotische Erfahrung. Es war etwas Neues. Und einige dieser Frauen waren recht hell. „Letzten Endes“, sagte ich, „ist der Buddhismus wirklich eine arische Religion. Ursprünglich wurde er von einem Arier begründet. Er ist immerhin etwas Besseres als das Christentum.“ Und von dort begab ich mich nach einigen Tagen in Ceylon, etwa zwei Wochen, über Talaimannar und Dhanushkodi nach Indien. Talaimannar ist der Hafen in Ceylon, Dhanushkodi der indische Hafen.
Und dort ging ich zum Rameshwaram-Tempel. Ich ging dort an einem Festtag hin und sah im Mai im Rameshwaram-Tempel das Vaishakha-Purnima-Fest.4 Dort stand eine Reihe von Elefanten, einer hinter dem anderen, geschmückt mit purpurnen Tüchern. Schöne dunkle junge Männer, wie Bronzestatuen, hielten sie in der Dunkelheit. Dann diese sonderbare Musik, die ich nie zuvor gehört hatte. Und dann plötzlich die Prozession um den heiligen Kessel herum, folgend auf die Kutsche von Rama und Sita, die vor Jahrtausenden König und Königin von Ayodhya waren. Rama und Sita waren beide Arier. Sie waren Arier der Kshatriya-Kaste. Und sie eroberten den Süden. Der indischen Legende zufolge eroberten sie den Süden mit der Hilfe von Affen. In Wirklichkeit bedeutet das, daß sie dravidische Festungen, dravidische Macht eroberten. Die Draviden waren den Ariern vom technischen Standpunkt aus gesehen weit voraus. Die Arier besiegten sie mit Hilfe der Urbevölkerung. Die Urbevölkerung wird als Affen beschrieben. Der König der Affen, Hanuman, verbündete sich mit Rama. Sie eroberten den Süden. Und sie holten Sita zurück. Sita war vom König des Südens, der hieß Ravana, entführt worden.5
Und ich betrachtete diese Menschenmenge, die unter dem Vollmond um den heiligen Kessel herumstand, eine Palme im Hintergrund, violetter Himmel, wunderschön. Und wie die Menschenmenge Jasminblüten und andere Blumen auf die Kutsche Ramas und Sitas warf. Die Menge dunkelhäutiger Menschen, Draviden. Dunkelhäutige Menschen, die den arischen Eroberer, weiß dargestellt, sowie seine Frau in seiner Kutsche verehrten. Die ihn mit Lobpreis ehrten, mit Blumen, mit einer ganzen Zeremonie, Tausende von Jahren nach der Eroberung.
Und ich stand gegen eine Säule gelehnt und dachte an das Lied, das die Deutschen in jenen Tagen sangen: „Deutschland gehört uns heute und morgen die ganze Welt.“6 Und ich dachte mir: „Heute die ganze Welt.“ Da hast du es: Mengen von Nichtariern kommen herbei und beten einen alten arischen König als Gott an. Das ist großartig. Ich war stolz auf meine Rasse, stolz auf mich selbst, stolz darauf, Nationalsozialistin zu sein. Und ich sagte zu mir selbst: „Eines Tages werde ich vor diesen Leuten den Nationalsozialismus propagieren, zumindest vor ihrer Elite, den Ariern, und dann mal schauen, was passiert. Sie könnten unsere Verbündeten sein.“ Zumindest ihre Religion ist unser Verbündeter. Sie ist die einzige Religion der Welt, die mit dem Nationalsozialismus völlig vereinbar ist. Damit will ich natürlich sagen: von den lebendigen Religionen. Ich spreche hier nicht von den alten heidnischen. Aber von den lebendigen Religionen ist sie mit unserer Weltanschauung völlig vereinbar.
Und von Tempel zu Tempel ging ich weiter nach Norden. Ich besuchte recht viele Inder. Ein- oder zweimal blieb ich in Pondicherry. In Pondicherry habe ich einen Vortrag gehalten. Ich weiß nicht, inwieweit er begrüßt wurde.
Also im Süden hatte ich ein Erlebnis. In Tiruchchirâppalli schaute ich mir die Stadt an, schaute mir von weitem den in der Nähe befindlichen prunkvollen Tempel an, den Tempel des Sri Rangam, der aus der tropischen Vegetation herausragte. Und dort war ein Junge auf einer Plattform, der in Sanskrit sang. Es war die Aussichtsplattform des Hügels. Der Tempel befand sich auf einem Hügel. Er wurde goldener Tempel genannt, weil er mit Gold überzogen war.
Und ich schaute in die andere Richtung und sah eine Art Kasten, ein gewaltiges Gebäude voller Fenster. Potthäßlich. Also fragte ich die Leute, die da rumstanden: „Was ist das für ein Ding?“ „Ach, das ist das Jesuitenkrankenhaus.“ Ich sagte: „Gut, sie kamen, um diesen Tempel Sri Rangams zu zerstören. So eine schöne Baut. Und um das da zu bauen. Wenn ich diese Übernahme des Christentums in Indien irgendwie bekämpfen kann, werde ich das tun.“7
Und so reiste ich bildlich gesprochen mit einer Lupe durch ganz Südindien, um eine Organisation zu finden, die für die hinduistische, das heißt die arische Tradition aufstand. Gegen alle Philosophien von Gleichheit und gegen alle Religionen der Gleichheit. Ich fand keine. Irgendwie machte ich mich auf in den Norden und erreichte Bengalen und blieb für einige Zeit dort.
Und für eine sehr kurze Zeit ging ich 1935 zurück nach Europa. Warum? Nur, um meine soutenance de thèse zu absolvieren, das heißt zu promovieren. Und bei meiner Rückkehr wartete bereits Arbeit auf mich, nachdem ich Hindi gelernt haben würde. Meine Arbeit würde darin bestehen, am Jallundhar College, nicht weit von Delhi, die Geschichte Englands und die Geschichte Indiens zu lehren. Aber das würde ’36 sein.8 Vorher mußte ich gründlich Hindi lernen. Also ging ich nach meiner Rückkehr aus Europa nach Shantiniketan, der Freiluftuniversität bei Bolpur in Bengalen, um Hindi zu lernen und mein Bengali zu perfektionieren.9 Bengali konnte ich bereits sprechen und schreiben. Mit dem Lernen von Bengali fing ich in Frankreich an. Ich kannte nicht einen einzigen Bengalen oder Inder, aber ich hatte die französische Übersetzung eines Romanes von Saratchandra Chatterji, Srikanta,10 gelesen, der mir sehr gut gefiel und ich sagte mir: „Wenn ich mit einer indischen Sprache anfangen muß, werde ich mit dieser anfangen.“ In Ordnung. Ich wollte also meinem Bengali den letzten Schliff geben und Hindi lernen. Ich ging nach Shantiniketan.
Was passierte also in Shantiniketan? Ich lernte den großen Dichter Rabindranath Tagore11 kennen. Ich wußte nicht, daß er von allerlei Arten Leuten umgeben war, einige von ihnen ehemalige Missionare, einige von ihnen Juden. Ich wußte nicht, daß seine Deutschlehrerin Margaret Spiegel hieß, eine Berliner Jüdin, die dreizehn Sprachen sprach. Keinesfalls dumm. Sie war zwei Jahre lang in Gandhis Ashram gewesen, hatte Gandhi natürlich erzählt, daß nichts mit seiner Gewaltlosigkeit unvereinbarer sei, als der Nationalsozialismus, versuchte ihn, von allen Dingen dieser Art abzubringen. Und der Sekretär Rabindranath Tagores, Amiya Chakravarty,12 ein bengalischer Brahmane, dachte, es sei gut, mich mit Margaret Spiegel bekanntzumachen. Er dachte sich wohl: „Nun, dies ist eine weiße Frau, mem-saheb, und diese auch.“ – Er sah keinerlei Unterschied zwischen der Jüdin und mir, sie sah auch wirklich nicht jüdisch aus. – „Ich werde die beiden mem-sahebs miteinander bekannt machen.“ Ich wurde ihr vorgestellt.
Sie können sich vorstellen, wie ich 1935 war. Ich war neunundzwanzig Jahre alt. Ich war arrogant. Ich hatte das Gefühl, daß ich, was auch immer mir in einem Teil der Welt passierte, ich immer Deutschland hätte, um dort hinzugehen. Ich habe einen Ort, an den ich gehen kann. Also war’s mir alles egal. Also redete ich sehr offen. Sie fand also sofort heraus, was ich war und es störte mich nicht, ihr das zu sagen. Und sie sagte zu mir: „Ich habe Deutschland aus freiem Willen verlassen – ich wurde nicht ausgewiesen –, weil ich nicht einmal mehr den Schatten eines Nazis sehen wollte, nicht den Schatten eines einzigen. Und ich komme hierhin, an einen Ort indischer Kultur und treffe sie und sie sind schlimmer als das ganze Pack zusammen.“
Ich sagte: „Warum bin ich schlimmer als das ganze Pack zusammen? Das ist eine große Ehre.“ Sie sagte: „Nun, da drüben marschieren sie im Stechschritt durch die Straßen und sie singen: ‚Deutschland gehört uns heute und morgen die ganze Welt.’ Sie denken dabei aber überhaupt nicht an die ganze Welt. Sie denken nur an ihr gesegnetes Deutschland.“ Ich sagte: „Aber das ist doch normal.“ Sie sagte: „Aber Sie denken an die Welt. Sie sind nicht Nazi, weil Hitler Deutschland gerettet hat. Im Gegenteil, Sie mögen Deutschland, weil es Hitlers Land ist.“ Ich sagte: „Ja, ganz genau.“
Also sagte ich: „Was glauben Sie, warum ich hergekommen bin?“ „Sie sind gekommen, um die Elite Indiens zu Ihren Verbündeten zu machen.“ Ich sagte: „Genau.“ Sie sagte: „Da haben Sie es. Sie sind schlimmer als das ganze Pack zusammen. Daran haben die nie gedacht.“ Ich sagte: „Wenn ich mit dem Führer gesprochen hätte, hätten wir daran gedacht.“ Ich denke, daß es das Beste war, was man tun konnte. Nun, tatsächlich tat der deutsche Generalkonsul in Kalkutta in jenen Tagen, und lange vor jenen Tagen, genau dies.13 Sie sagte: „Sie wollen Indien erobern.“ Ich sagte: „Ich will das arische Indien erobern.“ Es gibt Inder die völlig weiß und arisch sind und es gibt einige, die etwas dunkler sind. Sie sind trotzdem noch arisch. Sie sind nicht dunkler als Südeuropäer und heller als einige Südeuropäer.
Und dann schloß ich mich der Hindumission an. Die Hindumission in Kalkutta war eine von Satyananda Swami geleitete Organisation, die diejenigen Inder zum Hinduismus zurückführen sollte, die sich von ihm abgewendet hatten und zu erreichen, daß sich die größtmögliche Zahl von Indern selbst Hindus nannte, ganz gleich, ob sie nun welche waren oder nicht. Deswegen, weil entsprechend der hinduistischen Tradition weder die Ureinwohner noch die Unberührbaren als Hindus betrachtet werden, die Briten aber in Indien die Demokratie eingeführt hatten. Ein Mann, eine Wahlstimme. Und sie wählten alle.
Sie führten auch ein kommunales Wahlrecht ein, das religionsabhängig war. Bengalen hatte 55% Mohammedaner, also mußte das bengalische Parlament ebenfalls zu 55% aus Mohammedanern bestehen. Das konnte man also nur ändern, indem man einige Mohammedaner davon überzeugte, zum Hinduismus zu konvertieren. Und genau das tat die Hindumission, trotzdem die Tradition ja eigentlich keinerlei Hindu zu seiner Kaste zurückkehren lassen will, der zu Islam, Christentum oder etwas anderem konvertiert war. Ich glaube, daß man selbst heute im Süden nicht dazu (zur Kuste, der man vormals angehörte) zurückkehren kann. Die Hindumission ließ sie in ihre Kasten zurückkehren. Nur deswegen.
Ich arbeitete jahrelang für die Hindumission und mußte quer durch Bengalen, Bihar und Assam reisen. In Bengalen und Assam trug ich hauptsächlich auf Bengali vor, in Bihar auf Hindi.14 Es war mir erlaubt, meine Vorträge so viel mit anderen Dingen zu spicken, wie ich wollte, besonders mit Zitaten aus Mein Kampf. Und als ich den Leiter und Gründer der Hindumission, Satyananda Swami, getroffen hatte, erzählte ich ihm: „Schauen Sie hier, ich bin eine europäische Heidin. Ich bin eine Anhängerin Hitlers. Darf ich in meinen Vorträgen eigene Inhalte einbeziehen?“ Er wollte mich als Vortragende anstellen. Er sagte: „Sie können sagen, was auch immer Sie wollen. Ich betrachte Hitler als eine Inkarnation der Götter, zumindest des Gottes Vishnu, der derjenige Gott ist, der die Welt vor Zerstörung und Dekadenz schützt. Ich verehre ihn. Sie können soviel über ihn reden, wie Sie möchten. Sie müssen lediglich vom indischen Standpunkt aus über ihn reden. Sie müssen das Interesse der Inder an ihm wecken.“ Ich sagte: „Gut.“ Und das tat ich.
In meinen Reden im Namen der Hindumission pflegte ich Mein Kampf zu zitieren. Ich pflegte den Mythus des 20. Jahrhunderts von Alfred Rosenberg zu zitieren. Ich pflegte eine ganze Menge von Dingen zu zitieren. Und ich pflegte ihnen zu erzählen, daß es da in Europa eine Bewegung gebe, die sich für die ursprünglichen arischen Werte einsetze, genauso wie es in Indien Leute gibt, die für die arischen Werte einstehen. Und ich war recht erfreut. All diese Jahre über blieb ich im Dienst der Hindumission. Natürlich hielt ich mich dann und wann in Kalkutta auf und meist reiste ich in Bengalen, Bihar und Assam. Über diese Reisen eignete ich mir eine Menge Wissen an, eine Menge über die Menschen Indiens und die verschiedenen Kasten.15
1 Savitri sagt nicht, daß die Briten keine Arier seien, aber daß sie die arischen Kasten in Indien von der Ausübung der Führerschaft abhielten.
2 Savitris Brief an H.J. vom 1. Oktober 1980 zufolge verstarb ihr Vater am 24. Februar 1932 an einem Schlaganfall.
4 In Defiance datiert Savitri das Fest auf den 17. Mai 1935 (Defiance, S. 100).
Vgl. Savitris Beschreibung in A Warning to the Hindus (Kalkutta: Hindu Mission, 1939), Kapitel 3. Taschenbuchausgabe (Neu Delhi: Promilla Paperbacks, 1993), S. 59.
5 Die Geschichte von Rama und Sita findet sich in der Ramayana.
6 Das Lied heißt „Es zittern die morschen Knochen“, auch bekannt als „Wir werden weiter marschieren“, von Hans Baumann. Neben einer harmlosen Änderung der Wortreihenfolge verwendet Savitri satt „hört“ „gehört“, was dem Lied einen imperialistischen Klang verleiht:
Wir werden weiter marschieren,
Wenn alles in Scherben fällt,
Denn heute da hört uns Deutschland
Und morgen die ganze Welt.
Diese Abänderung des Liedes taucht recht häufig in der Literatur auf. Es wäre interessant zu bestimmen, ob das Lied zuerst von den Nationalsozialisten selbst oder von Anti-Nazi-Propagandisten abgeändert wurde.
7 Vgl. Pilgrimage, S. 127f.
8 Auf dem fünften Tonband bringt Savitri den zeitlichen Ablauf etwas durcheinander, indem sie nach der Erwähnung ihrer Stellung in Jallundhar hinzufügt: „Ach, ich ging nach Mathura. In Mathura habe ich ein Jahr lang gearbeitet, 1936. ’37 ging ich nach Jallundhar und verließ Mathura. ’36 kam ich nach Kalkutta. Ende ’36. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann genau. Ich komme mit dem ganzen Kram durcheinander.“
9 Savitri gibt ihre Eindrücke von Shantiniketan in ihrem Buch L’Etang aux lotus (Kalkutta: Savitri Devi Mukherji, 1940), Kapitel 9, „Demeures de paix“ wieder. Deutsche Ausgabe: Savitri Devi: Der Lotosteich, Übersetzer: Jochen Fürst (Straelen, Regin-Verlag 2005).
10 Saratchandra Chatterji: Srikanta, Übersetzer: J.-G. Delamain (Paris: Stock „Le Cabinet Cosmopolite“ No.39, 1930). Der Roman ist in englischer Übersetzung unter dem vollen Namen des Autoren (Chatterji ist eine Verkürzung) erhältlich: Saratchandra Chattopadhyaya: Srikanta, Übersetzer: Aruna Chakravarti (New York: Penguin, 1993). Chatterji/Chattopadhyaya lebte von 1876-1938. Er war ein glühender indischer Nationalist und ließ diese Ansichten in seine Romane einfließen. Srikanta allerdings befaßt sich eher mit Sexualpolitik und ist ein Angriff auf die heuchlerischen sozialen Normen, einschließlich des Kastenwesens.
11 Rabindranath Tagore (1861-1941) wurde in Kalkutta als Sohn einer wohlhabenden und einflußreichen Brahmanenfamilie geboren. Verfasser von etwa fünfzig Gedichtsbänden, zuzüglich Romanen, Kurzgeschichten, Aufsätzen, Dramen, Reiseberichten und zwei Autobiographien. 1913 wurde ihm der Literaturnobelpreis verliehen. Tagore gründete 1901 Shantiniketan.
12 Amiya Chakravarty (1901-1986) war ein bekannter Dichter, Kritiker und Übersetzer. Er war von 1924-1933 Sekretär Rabrindranath Tagores. Später war er Professor am Smith College der Universität Boston und an der State University of New York in New Paltz.
13 In Souvenirs et réflexions erwähnt Savitri, daß Dr. Eduard von Selzam (1897-1980), deutscher Generalkonsul in Kalkutta seit 1931, während seiner Amtszeit eng mit Savitris zukünftigem Ehemann, A.K. Mukherji, bei der Herausgabe der Zeitung The New Mercury zusammenarbeitete (Souvenirs et réflexions, S. 275). Bzgl. weiterer Informationen zu A.K. Mukherji, siehe §7 weiter unten. Nicholas Goodrick-Clarke nennt noch zwei andere deutsche Konsuln, Baron Wernher von Ow-Wachendorf und seinen Nachfolger Graf von Podewils-Durniz, die ebenfalls mit Mukherji zusammengearbeitet haben könnten. (Siehe Nicholas Goodrick-Clarke: Hitler’s Priestess: Savitri Devi, the Hindu-Aryan Myth, and Neo-Nazism [New York: New York University Press, 1998], S. 67.).
14 In Defiance beschreibt Savitri ihre Vorträge als „leidenschaftliche, wortgewaltige Reden“ (Defiance, S. 433).
15 Für einen Bericht von Savitris Reisen in Indien bis Ende 1936 siehe L’Etang aux lotus.